Kurzbericht des Projektteams Förderverein:
Die Schule Emmen reichert ihr Angebot im Bereich Tagesstrukturen mit einem Musikangebot an. Die Lernenden haben an ausgewählten Standorten der Tagesstruktur Zugang zu portablen Minikeyboards mit didaktisch aufbereitetem Material. Das Projekt testet modellhaft die Einbindung von Musikaktivitäten in der schulergänzenden Betreuung. Das Projekt wird vom Tastenverein Werthenstein getragen und durch die HSLU evaluiert. Der Förderverein übernimmt die Kosten der externen Evaluation. Dies natürlich auch in der Hoffnung, dass das Projekt durch die Musikschule Emmen fortgesetzt wird.
Bericht der Schule
Schüler erschaffen spielerisch Songs mit Mini-Keyboard
Das Projekt keydo soll an Schweizer Primarschulen Einzug halten. Es wurde an der schulergänzenden Tagesstruktur in Emmen bereits erfolgreich evaluiert. Als ehemaliger Schulleiter und Primarlehrer in Fischbach sowie Rockmusiker war Simon Reichmuth dem eigenen Musikunterricht kritisch eingestellt. «Ich suchte nach einem Ansatz, mit dem Kinder musikalisch, kreativ und kompetenzorientiert in einer grossen Gruppe gefördert werden können und Freude am Musizieren entwickeln können», erklärt er. Kinder sollten ihre erworbenen Kompetenzen wie Tonreihen und Rhythmuskenntnisse nicht für den Lernplan lernen, sondern damit zu Hause oder im Unterricht kreativ sein können. Gleichzeitig sollte auch das aktuelle Musikgeschehen nicht zu kurz kommen. So entwickelte Simon Reichmuth das keydo-Modell.
Bekannte Songs nachspielen oder eigene Stücke kreieren
Mit dem tragbaren Mini-Keyboard können Kinder allein oder in Kleingruppen musizieren und kreativ werden. In den Minikeyboard-Kursen lernen die Kinder eine Programmiersprache kennen, welche sie durch das Spielen von bekannten Popsongs führt. Auch eigene Kreationen sind damit möglich. Ein wichtiges Ziel des Projektes keydo ist es nämlich, Kindern mit wenig Vorkenntnissen einen niederschwelligen Zugang zur Welt des Musizierens zu ermöglichen. Dazu wurde eine eigene Bild- und Programmiersprache entwickelt, welche mit Mini-Keyboards aktiv entdeckt und gelernt werden kann. Die Keyboards sind dabei mit farbenfrohen Symbolen ausgestattet. Anhand ansprechender Lernmaterialien können die Kinder rasch Stücke nachspielen und eigene Kreationen erschaffen. «Für die Kinder ist es ein Highlight, eigene Kompositionen in der Gruppe sowie in einem Abschlusskonzert vorzuspielen», sagt Simon Reichmuth. Auch Kinder, die bislang keine Berührung mit musikalischem Schaffen gemacht haben, können sehr schnell kreativ mitwirken. «So sind die Kinder bei den Kursen sehr aktiv dabei und fallen durch ihre hohe Motivation und ihrem grossen Interesse am Musizieren positiv auf», meint Simon Reichmuth, «Bei keydo entdecken die Kinder schnell, dass man auch Freude am Musik machen kann, ohne gut singen oder ein Instrument spielen zu müssen.»
Erfolgreiche Evaluation in Emmen
Das Projekt keydo Emmen wurde im Schuljahr 2024/2025 durch die Hochschule Luzern, CC Musikpädagogik evaluiert. Mit der Evaluation und dem Projektabschluss stehen die Projektmaterialien Bildungsinstitutionen wie Tagesstrukturen, Volksschulen und Musikschulen offen. Das Angebot keydo richtet sich in erster Linie an Gruppen von 6 bis 12 Kindern der 2. bis 4. Primarstufe. Auch Gruppen bis 20 Kinder sind möglich.
Der Tastenverein Werthenstein stellt die Projektmaterialien von keydo allen Gemeinden, Schulen, Tagesstrukturen und Musikschulen in der Schweiz zur Verfügung. Interessierte Bildungsinstitutionen können die keydo Materialien beim Tastenverein Werthenstein zum Selbstkostenpreis beziehen (Kontakt: info@keydo.ch, www.keydo.ch).
Kurs im Jugendkulturhaus Treibhaus in Luzern
Am Samstag, dem 6. September, findet für interessierte Kinder und Familien zum ersten Mal ein öffentlicher keydo-Workshop statt. Der Kurs wird vom Tastenverein Werthenstein in Zusammenarbeit mit dem Jugendkulturhaus Treibhaus in Luzern angeboten (Platzbeschränkung). Kinder zwischen 6 und 10 Jahren können sich für den Kurs im Treibhaus Luzern anmelden und das keydo-Musiziermodell kennenlernen. Die Kurskosten betragen 5 Franken pro Kind
Hintergrund:
Projektleiter Simon Reichmuth ist Kindergarten- und Primarschullehrperson und war in den 2000er Jahren mit der Schwyzer Band Lird van Goles (Little Jig Records) als Sänger und Gitarrist aktiv.
Mit Hilfe der Stiftung Mercator und Simon Carlin-Häcki gelang es Reichmuth 2022 eine Prototyp-Folie mit intuitiv verständlichen Illustrationen für das Gerät zu produzieren. Inzwischen wird die überarbeitete Folie im Luzerner Bruchstrassen – Quartier von Pictum professionell gedruckt.
Das Projekt keydo wurde vom Tastenverein Werthenstein initiiert und von Stiftungen wie Mercator Schweiz, Ernst Göhner, Gerbert Rüf und dem Förderverein Luzerner Volksschulen finanziert. Inzwischen tragen Bund, Kanton und Gemeinde den Grossteil der Projektkosten.
Projektleiter Simon Reichmuth ist Kindergarten- und Primarschullehrperson und war in den 2000er Jahren mit der Schwyzer Band Lird van Goles (Little Jig Records) als Sänger und Gitarrist aktiv.
Weitere Informationen und Kontakt
Website: www.keydo.ch (Mit Pressekit zur Medienmitteilung)
Kontakt Evaluationsbericht: Annatina Kull, annatina.kull@hslu.ch
Der anwendungsorientierte Evaluationsbericht wurde am 11. August auf https://doi.org/10.5281/zenodo.16794694 publiziert.
Anmeldung/Tickets für 6.9.2025 im Treibhaus Luzern: https://eventfrog.ch/de/p/kinderveranstaltungen/kurs/musikentdecken-mit-keydo-7358423366263436602.html
Kontakt Projekt: Simon Reichmuth, info@keydo.ch, 079 369 36 57
Erreichbarkeit: Mo – Fr 9.00 Uhr – 11.30 Uhr und 13.30 – 19.00 Uhr,
Mittwoch: 13.30 Uhr – 19.00 Uhr
Kontakt Treibhaus: Vera Frasson, vera@treibhausluzern.ch, 041 369 81 02
Alle Bilder von Simon Mainzen