Kadertagung vom 16. April 2025 in Meggen

Veränderung erfolgreich gestalten

An der diesjährigen Tagung für Führungspersonen in den Volksschulen nahmen 95 Schulleiterinnen und Schulleiter, Vorstandsmitglieder des Fördervereins und Geschäftsleitungsmitglieder der Dienststelle Volksschulbildung teil. Das grosse Interesse an der Tagung zeigte, dass das gewählte Thema – "Veränderungen erfolgreich gestalten" - für die Führungstätigkeit wichtig und anspruchsvoll ist.

 

Den Einstieg in den Nachmittag gestalteten Chiara Jacomet und Samir Rachide mit wunderbarem Gesang, begleitet von Flügelhorn und Trompete. Zum Tagungsthema referierten Roman Omlin, Direktor Hotel Schweizerhof Luzern und Dr. Prof. Christine Böckelmann, Direktorin Hochschule Wirtschaft -  Luzern und Organisationspsychologin.

 

Unter dem Titel "Als der Eisbär den Speisesaal leerte" schilderte Roman Omlin die Arbeit in der Tourismusbranche und zeigte auf, mit welchen Herausforderungen die Hotellerie konfrontiert ist und wie er als Führungsperson mit dem steten Wandel umgeht. Die Hotelbranche im Tourismus Hotspot Luzern sei neben der im Moment besonders aktuellen geopolitischen Lage auch mit dem Gästemix, der Frage der Nachhaltigkeit, den gesetzlichen Vorgaben des Kantons und der Stadt Luzern, der MitarbeiterInnensituation (sie beschäftigen u.a. 27 Lernende) auch dem Wetter ausgesetzt. Kein Tag sei gleich wie der andere. Die Gäste aus den verschiedenen Kontinenten und Ländern hätten sehr unterschiedliche Wünsche, die aufeinander abgestimmt werden müssten. Deshalb seine Tipps für Führungspersonen: Prioritäten setzen, Offenheit, Sichtwechsel machen, akzeptieren, wenn es nicht funktioniert, Zeit nehmen und geben, Geduld haben. Mit der Auflösung des Rätsels um den Titel versinnbildlichte er gleichzeitig die Herausforderung und den Umgang mit dem steten Wandel in der Tourismusbranche. Fünf Minuten, bevor den Gästen eines Luxusdampfers die Vorspeise serviert werden sollte, informierte der Kapitän die Küche, dass er in den nächsten Sekunden die Passagiere informiere, dass Eisbären zu sehen wären …der Küchenchef musste sich arrangieren!

 

Christine Böckelmann wählte für ihr Referat die Begriffe "Verstehen, Vertrauen und Gestalten". Sie zeigte aus der Sicht der Organisationslehre – und Psychologie Strategien und Wege auf, wie Veränderungen erfolgreich gestaltet und begleitet werden könnten und man dabei gesund bleibe. 

Sie betonte die komplexen Themen und die hohe Veränderungsdynamik, vor denen die Schule stehe. Dabei gebe es meist kein klares "richtig" oder "falsch".

 

Das heisse für die Führungstätigkeit:

-        Umzugehen, dass Veränderungen stattfinden, die man nicht selber beeinflussen könne

-        Auszuhalten, dass einem niemand sage, wohin genau man steuern müsse/solle

-        Gegenüber den Lehrpersonen aushalten, dass man selber auch nicht wisse, wo genau «die Wahrheit» liege

-        Hinnehmen, dass man nicht wisse, was genau in 5 Jahren sei 

-        Damit umgehen, dass es verschiedene Meinungen und Haltungen im Lehrerinnen-/Lehrerteam gebe

 

 

Ihre Ratschläge um gesund und handlungsfähig zu bleiben seien z.B.  

-        Sich selber aus der Rolle entlassen, alles wissen zu sollen.

-        Sich selber aus der Rolle entlassen, eine «Lösung» bereit zu halten.

-        Klar vertreten, dass es darum gehe, gemeinsam Schritte zu entwickeln, in welche Richtung man gehe

-        Mutig Handlungsräume nutzen, die vorhanden seien

-        Projekte/Entscheidungsprozesse transparent planen (und kommunizieren)

-        Verantwortung im Team teilen; auf die Stabilität des Systems und die Kompetenz des Teams vertrauen

 

 

Im Anschluss an die Referate tauschten sich die Teilnehmenden in 5-er Gruppen über das Gehörte aus und reflektierten ihre Praxis im Umgang mit Veränderungen.

Für die abschliessenden Gedanken zum Nachmittag konnten wir dieses Jahr Bildungsdirektor Dr. Armin Hartmann gewinnen. Dass er sich für unsere Tagung Zeit genommen hatte, wurde von den Anwesenden sehr geschätzt. Er führte aus, dass auch in seiner Arbeit als Bildungsdirektor der Umgang mit Veränderungen zum Alltag gehöre. Er zeigte auf, wie der Wandel seine Arbeit präge und wie er damit umgehe. Und er informierte die Schulleiterinnen und Schulleiter über die bevorstehenden und schon beschlosssenen Massnahmen, um den gestiegenen Anforderungen an die Führungs- und Unterrichtstätigkeit an unseren Volksschulen Rechnung zu tragen. Mit grossem Respekt und Wertschätzung dankte er den Anwesenden für ihre Arbeit.

 

Zum Abschluss der Tagung trugen die beiden Musiker/innen ein rätoromanisches, arabisches und griechisches Lied vor. Ein sehr schöner und beschaulicher Abschluss bevor sich die Teilnehmenden bis um 18.30 Uhr beim Apéro riche in den wunderbaren Räumen der St. Charles Hall austauschten.  

 

Pia Murer, 25.4.2025

 

 

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